In der Nacht vom 2. auf den 3. Juli sind wir mit vollbepacktem Auto und Hund Ben auf dem Rücksitz von unserer Heimatstadt Münster aufgebrochen in Richtung Irland – der ewig grünen Insel mit dem rauen Charme.

Mit dem Hund auf die Insel zu kommen, ist nicht ganz einfach. Zum einen ist die Strecke lang. Sehr lang. Von Münster bis zu unserem ersten Ferienhaus liegen über 1500 Kilometer. Und man muss irgendwie über das Meer und das gleich zweimal …

möwe

Für Hunde gelten zudem ganz strenge Einreisevorschriften, die man unbedingt beachten sollte. Denn wenn auch nur eine Sache davon nicht erfüllt ist, dürfen die Tiere nicht einreisen. Und dann steht man da – alles gebucht und was nun?

Eine weitere Schwierigkeit besteht daran, dass Hunde während der Fährfahrt alleine im Auto bleiben müssen … Da unser Ben diesbezüglich eine kleine Mimose ist, war mir vor der Fahrt ganz schön mulmig. Morgens um neun kamen wir in Calais an und von dort es ging es dann über´s Meer Richtung Dover. Auch wenn die Möwe es gelassen nahm – für mich wollte die anderthalbstündige Überfahrt garnicht enden ….

Aber es ging alles gut, Ben hat seine erste Schiffreise gut überstanden und ist glücklicherweise auch nicht seekrank geworden. Auch das ist bei Hunden wohl keine Seltenheit …

Tja, und damit war leider immer noch nicht Schluss an diesem Tag – von Dover ging es dann noch rund 500 Kilometer weiter bis zum Lower Lamphey Park bei Pembroke.

Alles soweit wunderbar, doch nach einem ausgiebigen Spaziergang, bei dem wir eigentlich einen Supermarkt aufsuchen wollten, der laut unserer Vermieterin nur eine Autominute entfernt sein sollte (am Ende sind wir umgekehrt und Saban hat den Supermarkt dann mit dem Auto angesteuert), ging es Ben plötzlich sehr schlecht. Er bekam merkwürdige Pusteln und hörte mit dem Gekratze überhaupt nicht mehr auf. Dann fing er an, sich im frisch gemähten Gras unaufhörlich zu wälzen. Normal eine Geste der Lebensfreude schien es diesmal so, als ob er sich die Haut abstreifen wolle. Also haben wir unser Picknick abrupt beendet und sind mit dem Hund in unser Zimmer gegangen. Er hatte sich mehrere Stellen aufgescheuert und selbst sein Ohr war blutig. Es sah wirklich schlimm aus 🙁 …

Im Zimmer kam er dann zum Glück zur Ruhe, das Kratzen hörte auf und er beruhigte sich zusehens, so dass wir dann irgendwann schlafen gehen konnten. Da wir am nächsten Tag eine vierstündige Fährfahrt vor uns hatten, war mir an diesem Abend das P auf die Stirn geschrieben.

Am nächsten Morgen ging es Ben sichtlich besser – die Pusteln und Stellen waren stark abgeklungen und selbst das Ohr sah wieder normal aus.

Zum Glück, denn so konnten wir bzw. Saban das britische Frühstück dann in vollen Zügen genießen …

British breakfirst

 

Bevor es dann gegen 15 Uhr mit der Fähre weiter gen Rosslare ging, hatten wir viel Zeit, uns in Pembroke umzusehen. Leider ist das Städtchen nicht wirklich nett und das griesgraue Wetter machte es nicht schöner. Irgendwie ging die Zeit dann doch rum und auch die vierstündige Fährfahrt haben wir mit einigen Würfelpartien überstanden und waren heilfroh, dass auch Ben diese Tortur einigermaßen verkraftet hat …

Den nächsten Zwischenstop hatten wir dann in Dungarvan bei der lieben Eylin, die uns freudlicherweile eine Mini-Hundehütte für Ben zur Verfügung stellen wollte 😉 … Wir konnten sie aber davon überzeugen, dass unser Hund stubenrein ist und auch keinen Stress macht (was in der Hundehütte sicherlich anders gewesen wäre …).
Das Frühstück am nächsten Morgen war dann ein echter Traum mit allem, was das Herz begehrt und so konnten wir gestärkt und frohen Mutes den letzten Teil der langen Reise bis zu unserem ersten Haus am Ring of Barea antreten.