DSC_0205Vor rund zwei Monaten habe ich mit meinem jüngsten Sohn ein attraktives Reiseziel gesucht, denn statt Geld oder Technik schenken wir uns nur Zeit und Reisen, also Reisezeit <3.  Es gibt ja so viele unzählige schöne Orte auf dieser Welt, da hat man wirklich immer die Qual der Wahl. Wir haben uns dann spontan für Edinburgh entschieden, ohne wirklich viel über die Stadt zu wissen. „Soll schön sein“, hat mal wohl mal irgendwo aufgeschnappt – that was it.

Und wie das immer so ist – soviel Zeit für eine lange Planung war auch nicht … Wir haben uns dann auf die Schnelle einen Städtereiseführer besorgt bz. besorgen lassen und uns ein paar Tipps aus dem Internet ausdrucken lassen. Und dann ging es auch schon los. Mit der Deutschen Bahn. Und dann man ja weiß, dass die Deutsche Bahn so hier und da mal etwas Verspätung haben kann, haben wir uns satte viereinhalb Stunden vor dem Abflug auf den Weg gemacht.

Was soll ich sagen? Es war beinahe zu knapp. Der erste Zug hatte Verspätung, so dass wir den Anschluss nach Weeze knapp verpasst haben. Warten gin anscheinend nicht. Der nächste Zug nach Weeze fuhr dann erst in einer Stunde und das allein wäre schon knapp gewesen. Es kam, wie es kommen musste: dieser Zug hatte von vornherein Verspätung und nicht nur das: der Zug war voll mit Fahrradtouristen, die durch das zähflüssige Ein- und Aussteigen mit ihren behäbigen Dratheseln nicht unbedingt dafür gesorgt haben, dass wir die verlorenen Zeit ansatzweise hätten aufholen können. Die freundliche Zugbegleiterin hat versucht, am Flughafen zwei verspätete Fluggäste anzukündigen und um ein paar Minütchen Kolanz gebeten und uns schon mal ein Taxi geordert. Denn der Anschlussbus war natürlich auch weg.

Aber ich habe die Spannung ja schon rausgenommen: Et hätt noch immer jot jejange und unser verlängertes Mama-Sohn Wochenende stand nichts mehr im Wege.

 

Erster Eindruck

Echt „cool“. Fast irisch, denn das Wetter erinnerte mich doch stark an Irland. Vergleichsweise frisch und durchwachsen. Wir haben uns dann ein Taxi zu unserer Bed & Breakfast Unterkunft geleistet und schon der erste Eindruck der Stadt war umwerfend. Ich wusste garnicht, wo ich zuerst hingucken sollte.

Nach einem kurzen „Check in“ sind wir dann auch direkt aufgebrochen und haben uns mit Karten bewappnet Richtung Innenstadt aufgemacht.

 

DSC_0147Sehenswürdigkeiten

…. gibt es in Edinburgh viele – genau genommen ist die ganze Stadt eine einzige Sehenswürdigkeit. Die Altstadt sowie Teile der Neustadt sind UNESCO Weltkulturerbe und in vielen Gegenden dieser wirklich einzigartigen Stadt fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Die alten, gut erhaltenen Bauwerke, die engen Gassen, durch die man sich teilweise schlängeln muss und die tollen Ausblicke durch die Höhenunterschiede auf das naheliegende Meer – einfach malerisch.

Die klassischen Sehenswürdigkeiten wie das Edinburgh Castle, Palace of Holyroodhouse oder das The Scotch Whisky Experience ebenso wie zahlreiche Stadtführungen sind zum Teil extrem teuer. Der Eintritt für das Castle beträgt, z.B. satte 17 Pounds, Rabatte für Schüler gibt es keine. Wir haben uns solch überteuerte Touristenattraktionen gespart, zumal das Wetter auch nicht so prall war, so dass wir da auch keine berauschende Aussicht auf die Stadt gehabt hätte. Aprops Aussicht: die bekommt man auch auf nahegelegenen Artur´s Seat im Holyrood Park, den wir persönlich aufgrund von starken Plattfüßen dann nicht mehr geschafft habe. Wer gerne zwischendurch etwas Natur schnuppert und wandert, dem ist dieser Abstecker aber wärmsten zu empfehlen. Also: gutes Schuhwerk einpacken!

DSC_0191Edinburgh hat aber auch zahlreiche Attraktionen wie die St. Giles Cathedral, Royal Mile (Königliche Meile), Scottish National Gallery, Scottish National Portrait Gallery, Museum of Modern Art, oder den Botanic Garden, die allesamt kostenlos sind. The Edinburgh Dungeon ist ebenfalls zu empfehlen. In einem umgebauten Parkhaus wird hier die Geschichte Schottlands rund um William Wallace – bekannt aus dem Film „Braveheart“ – beschrieben und auch Jack the Ripper spielt hier eine erhebliche Rolle. Super gruselige Atmosphäre, tolle Schauspieler und Geschichtsunterricht amüsant verpackt. Am Ende gibt es dann noch einen Freefall-Tower! Auch wenn es natürlich tourstisch aufgemacht ist – das Gruselkabinatt macht Spaß und ist besonders für regnerische Tage zu empfehlen. Offiziell zahlt man hierfür auch wieder satte 16 Pounds – wir haben auf eine der Karten, die in den Tourismus-Centren verteilelt werden, einen Gutschein gefunden und somit 6 Eurp pro Person gespart. Also vorher Augen auf – es lohnt sich.

Neben den offiziellen Stadtführungen werden übrigens auch Touren „for free“ angeboten. Hier habe ich leider gemerkt, dass meine Englischkenntnisse doch etwas eingerostet sind und ich nicht wirklich alles verstanden habe. Aber der Guide war witzig und die Führung gut gemacht. Natürlich ist das „for free“ auch so eine Sache. Es steht, um eine kleine Spende wird gebeten, aber als kleine Spende wollte er zwischen fünf und fünfzehn £ pro Person haben (fünf für okay, zehn für gut und fünfzehn war echt super …) Natürlich hätte man auch so gehen können, aber das macht ja keiner. Von daher finde ich dieses „for free“ doch etwas übertrieben …

Wir haben es am meisten genossen, einfach so durch die Stadt zu schlendern und uns das näher anzuschauen, was eben auf dem Weg lag. Richtig gut hat mir die Gegend um „Calton Hill“ gefallen. Tolle Aussicht, schöne Bauten, spannender Friedhof … An einem schönen Tag ist hier der geeignete Ort für ein Picknick oder ein Pils.

 

Unterkünfte …

… sind – wie leider alles in Edinburgh, richtig teuer. Wir waren in der „Panda Villa„, etwa 40 Minuten Fußweg bis in die Innenstadt. War alles wirklich prima, besonders die vielen Buddhas überall ;-). Also wer noch etwas sucht, was preislich nicht ganz aus dem Rahmen fällt, der kann sich hier für ein paar Tage gut einnisten. Und es fahren auch ständig Busse in die Innenstadt.

 

Nahverkehr

In Edinburgh fährt man hauptsächlich Bus. Eine Tram gibt es auch, aber die habe ich garnicht bemerkt. Ein Einzelticket kostet 1,50 £, ein Tagestickt 4 £. Es gibt zwei Buslinien – zu empfehlen ist hier Lothians, da diese einfach häufger fährt.

 

DSC_0246Essen und Trinken …

… ist wie alles in Edinburgh teuer! Für ein Bier zahlt man im Pub so zwischen 3 bis 5 £ je nach Sorte – es gibt sicherlich auch Restaurants, wo Getränke noch deutlich teurer sind. Und auch beim Essen variiert es stark. Auch hier lohnt es sich, auf Angebote zu achten und vielleicht einfach mal mittags etwas „üppiger“ zu tafeln, denn die Mittagsmenüs sind deutlich günstiger. Gut gefallen hat uns „The Tron“.

 

Flughafentransfer

Es gibt einen Shuttlebus, der regelmäßig bis in die Innenstadt (Waverley Bridge) fährt. Eine Fahrt kostet 4,50 £ pro Person. Von hier aus kann man dann mit dem nächsten Bus oder auch zu Fuß das Domizil ansteuern. Für ein Taxi haben wir 22 £ bezahlt. Achtung: am Wochenende sind Taxen erheblich teurer.

 

Edinburgh – kurz und knapp

Edinburgh ist mit etwa 485.000 Einwohnern nach Glasgow die zweitgrößte Stadt Schottlands. Die Hauptstadt liegt im Südosten des Landes in der Region “The Lothians” am Firth of Forth  – einem in die Nordsee mündenden Fjord. So. Das war echt knapp ;-). Wer sich für die Stadt interessiert, kann ja googeln.

Bis bald mal wieder unterwegs!